Ich weiß nicht, wie es Euch geht, aber ich hatte eine Zahn-OP, bei der links im Unterkiefer eine Wurzelresektion gemacht und im Oberkiefer ein Zahn gezogen und ein Sofortimplantat gesetzt wurde. Danach wurde mir gesagt, dass ich keine Mundspülungen machen soll, um die Wunden nicht zu reizen und mit einer weichen Zahnbürste auch die operierten Stellen putzen soll. Ich sollte nichts Krümeliges essen und in der ersten Woche eher weiche Sachen. Ich habe eine Jodtinktur zum Auftupfen bekommen und das war alles. Mehr wurde nicht gesagt. Und was war? Die Entzündung im Unterkiefer kam zurück und das Implantat wurde nach drei Wochen von meinem Körper abgestoßen.
Nun hoffe ich, dass das zweite Implantat, das mir letzte Woche eingesetzt wurde, dieses Mal hält. Wenn sich die Entzündung nicht zurückbildet, muss der Zahn im Unterkiefer gezogen werden. Dann ist auch für den Unterkiefer ein Implantat nötig. Yippee ya yeah mf …
In der Zwischenzeit habe ich mich aber etwas schlauer gemacht und möchte meine neuen Erkenntnisse, die vielleicht bei anderen Allgemeinwissen sind, mit Euch teilen.
Ich fahre gern mit E-Scootern zur Arbeit. Über Kopfsteinpflaster fahren, wenn Ihr ein frisches Implantat habt, ist keine gute Idee. Auch andere Aktivitäten, wo Erschütterungen an der Tagesordnung stehen, solltet Ihr erst mal vermeiden.
Joghurt, Quark, Rohmilchkäse und Co. sind weich, enthalten aber Milchsäurebakterien. In der Wunde können sie für eine Entzündung sorgen.
Diese Weisheit habe ich von dem Kieferchirurgen und ich hielt mich auch daran. Also nur ungetoasteten Toast, kein Körnerbrot, kein Müsli und Ähnliches.
Um die Wunden im Mund nicht zu reizen und Entzündungen zu vermeiden, solltet Ihr, bis die Wunde ausgeheilt und die Fäden gezogen sind, auf alles verzichten, was heiß serviert wird, und beim Würzen einige Gänge runterschalten.
Reduziert den Kippenkonsum auf ein Minimum, bis die Fäden gezogen sind und die Wunde ausgeheilt ist. Auch Alkohol wirkt sich negativ auf die Wundheilung aus.
Zucker ist der perfekte Nährboden für Bakterien und die wollt Ihr nach einer OP nur in Maßen im Mund haben. Verzichtet auf zuckerhaltige Limos, Süßigkeiten und süßt lieber mit Birkenzucker (Xylit). Der ist zwar teurer, aber Ihr braucht ja auch nur so lange auf Zucker verzichten, bis die Wunden zu sind. Außerdem ist er in vielen Zahnpflegekaugummis enthalten, weil er eher für mehr Zahngesundheit sorgt, als ihr zu schaden.
Damit Ihr nicht wie ein verprügelter Hamster ausseht, ist Kühlen eine tolle Idee. Nachts, während Ihr schlaft, ist das aber schwer möglich und so wacht Ihr morgens trotz Kühlen wie besagter Hamster auf. Um die Schwellungen und Blutergüsse auf ein Minimum zu beschränken, solltet Ihr daher nahezu im Sitzen schlafen. Also am besten ein, zwei Nächte lang zwei Kopfkissen benutzen.
Tupft die Wunden mit einem Wattestäbchen und etwas Jodtinktur nach jeder Mahlzeit kurz ab und verzichtet auf das Nachspülen, auch wenn es noch so grottig schmeckt.
Wenn die Wunde geheilt ist und Ihr vermeiden wollt, dass sich doch noch eine Entzündung entwickelt, könnt ihr für ein, zwei Wochen mit Chlorhexamed spülen. Ich finde die Variante ohne Alkohol angenehmer, da sie nicht brennt und auch nicht so rot gefärbt ist wie die alkoholhaltige. Die verfärbt die Zähne nämlich übel. Wenn alles überstanden ist, solltet Ihr alle Verfärbungen durch eine professionelle Zahnreinigung entfernen lassen. Vom Bleaching rate ich ab, da es dem Zahnschmelz schaden kann. Also lieber gelb als krank!
Normalerweise putze ich mit einer mittelharten Zahnbürste. Bis Ihr sicher seid, dass alles geheilt und sicher verankert ist, putzt mit einer weichen Zahnbürste und dann lieber öfter.
Anders als Aspirin verdünnen Ibus nicht das Blut und schaden so nicht der Wundheilung. Zudem wirkt Ibuprofen entzündungshemmend.
Was man alles nicht essen soll, ist kein so gut gehütetes Geheimnis wie Empfehlungen, was man denn nun mit Wunden im Mundraum essen darf. Hier sind ein paar Anregungen, die mir geholfen haben:
Foto: bierfritze auf Pixabay
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